Der Fotograf, Designer und Künstler Josef Karl inszeniert in seiner Serie Female IDs Wünsche und Geheimnisse des menschlichen Daseins in Form von konträren Identitäten. Zustände ein und derselben Frauen überlagern sich in der direkten Gegenüberstellung von identitätsbildenden Szenen, die den ästhetischen Konventionen der Massenmedien entsprechen oder dagegen verstoßen. Der visuelle Impact geht dabei von der Gleichzeitig-keit dieser Zustände, des eigentlich Unmöglichen, aus.
Damit sind nicht Kategorien, wie Glamour, Mode, Fetisch oder Akt gemeint, sondern vielmehr der Spielraum des Lebens an sich als visuelle Dimension. Das Leben eines Individuum ist immer das Kondensat des Möglichen, während Identität immer auch einer äußeren Instanz – einem Staat, einem Betrachter – unterliegt und stets wandelbar ist. Sei es in Form eines Reisepasses, des Erscheinungsbildes oder gar der eigenen Existenz.
Female IDs fügen diese komplexen Aspekte menschlicher Identität zusammen und verschmelzen diese Gedanken konsequent auf der Ebene der Kunst wiederum in Unikate – künstliche Existenzen – und nehmen uns mit auf eine Reise zu den unter-schiedlichsten Möglichkeiten des Lebens …
Die Motivation für Josef Karl zur Serie Female IDs entstand aus einer existenziellen persönlichen Krise, ausgelöst durch den tragischen Verlust seines Sohnes Christopher im Jahr 2008, der im Alter von nur 14 Monaten von seiner Tagesmutter in München totgeschüttelt wurde und dieses Schicksal ein großes Interesse der Medien erweckte.
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